Künstlerin Ála Plíhalová: Von Liberec nach Zittau

Künstlerin Ála Plíhalová: Von Liberec nach Zittau

Kultur

Ála Plíhalová, eine Künstlerin aus Liberec, zieht die Menschen mit ihrer Wärme und Persönlichkeit schon beim ersten Kontakt in ihren Bann. Ihre Werke sind voll von lebendigen, anschaulichen Motiven und Erotik. Zurzeit stellt Ála ihre Bilder im Jolesch in Zittau aus. Also kommt vorbei und schaut sie euch an.

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Ich habe Ála von Zeit zu Zeit in Liberec gesehen, aber wir haben nie miteinander gesprochen. Eines Abends fand ich mich im Argonaut wieder. Das ist ein Ort, an dem man ein Konzert, eine Party oder eine Ausstellung besuchen kann, an dem sich aber vor allem Künstler und Kunsthandwerker aus Liberec versammeln. Und dort hat Ála auch ihr Atelier. "Es ist keine Institution. Es ist eine Gruppe von Freunden. Gelegentlich kommen auch Leute aus Prag, aus Deutschland oder aus Zittau hierher, aber es geht darum, dass ihre Freunde ihnen davon erzählt und sie hierher gebracht haben. Wir haben Facebook und Instagram. Es ist ein ziemlich bekannter Ort geworden. Aber es geht noch immer um die Subkultur, die Gemeinschaft der Menschen. Für mich ist es eine sichere und freundliche Umgebung."

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Und schon führt mich Ála in ihr Atelier und zeigt mir ihre meist schwarz-weißen Tuschebilder voller Köpfe, ausgefallener Tiere, Figuren und Formen. Ich schaue mir die Details an und bin begeistert. Sie erzählt mir von ihrer Arbeit und zeigt mir mit dem ihr eigenen Humor, wo auf den Bildern Brüste zu finden sind. "Du wohnst in Zittau?" fragt mich Ála. "Ich würde dort gern eine Ausstellung machen." Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Ich fragte Robert, der das Jolesch in der Hillersche Vila in Zittau leitet. Ein paar Wochen lang passierte nichts. Ich wartete, bis ich Robert eines Tages zufällig traf und er mir ganz nebenbei sagte, dass die Ausstellung dort sein könne.

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Und so geschah es. Es ist dunkel und kalt, es ist 17.30 Uhr am 6. Januar, und ich gehe ins Jolesch. Heute um 18 Uhr findet hier die Ausstellungseröffnung statt, der Saal füllt sich mit Menschen. Ála hat viele ihrer Freunde aus der Tschechischen Republik eingeladen, sie kommen aus Liberec, Varnsdorf und sogar aus Ústí nad Labem. Einige von ihnen haben sogar ihre eigenen Musikinstrumente mitgebracht. Der Abend wird von einem Sänger und Gitarristen eröffnet, der sich poetisch Cigarette Pillowbag nennt. Zur Eröffnung spielt er ein paar seiner eigenen Songs. Dann ergreift Robert das Wort, stellt sich auf die Bühne und spricht ins Mikrofon, was die Hillersche Vila ist, welche Aktivitäten dort stattfinden und heißt alle Besucher herzlich willkommen. Währenddessen werden Sektgläser verteilt, um darauf anzustoßen.Ála ruft laut aus: "Ich brauche kein Mikrofon, ich kann es schreien. Danke, dass ihr gekommen seid, und Prost!" Alle stoßen an, wie sonst als mit Prost!Auf der Bühne passiert etwas. Schwabik holt einen Looper heraus, Ála schnappt sich das Akkordeon und fängt an zu singen, ihr Freund nimmt das Saxophon und es startet eine Jam-Session. Der Abend geht weiter, und ich gehe angenehm müde nach Hause. Es ist kalt und ich fühle mich ein bisschen warm, dass sich die Grenze zwischen Tschechien und Deutschland ein bisschen mehr geöffnet hat. Vielleicht bleibt es dabei, Robert hat Alla und ihre Freunde zu einem Konzert in Jolesch eingeladen. Wenn es klappt, werde ich dieses Ereignis nicht verpassen und wir werden euch auf jeden Fall auf 3mag dazu einladen. Folgt uns!

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Seht euch unser Interview mit Ala Plíhalová an. Es fand am Mittwoch, den 10. Januar in ihrem Studio Argonaut in Liberec statt. Darin erfahrt ihr, wie Ála zur Kunst gekommen ist, wie ihre Werke entstehen, womit Ála ihren Lebensunterhalt verdient und was ihr am Leben in Liberec gefällt.

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