Olga "Ója" Veselá

Olga "Ója" Veselá

Wir hier

»„Ich kreiere im Stil des Tieres, der Wildheit, der Farbe, der Überschneidung, des Spiels." Lest unseren Artikel und seht euch unser Interview mit Oja an, einer unverwechselbaren und unkonventionellen Künstlerin aus Liberec.«

„Betet nicht und arbeiten nicht", trägt Oja als Credo voran. "Wir alle streben ständig nach Erfolg, der höchste Wert ist oft die Leistung und kontinuierliche Verbesserung. Wir haben so viele Verpflichtungen und Ablenkungen, dass es für uns schwer ist, bei sich selbst zu bleiben und das zu tun, was uns wirklich erfüllt und wichtig ist."

Oja, bürgerlich Olga Veselá, lebt als Grafikerin in Liberec und widmet sie sich derzeit hauptsächlich der Herstellung des Linolschnitts, den sie auch zu Hause in kleinen Serien selbst druckt. Linolschnitte, in denen sie das Universelle genau so wie vertraute Themen wie die Liebe, Reinheit, den Kampf des Geistes gegen die Dunkelheit und den Tod“ erforscht.

Ója studierte in Jablonec, das Studienfach hieß Medaillenherstellung und Metallgravur. Der Schwerpunkt wurde in die Präzision, Genauigkeit und Perfektionismus im Detail gelegt.

Sie erzählt weiter; "Meine Arbeit ist ein ungepflegtes, wildes Tier. Ich mag gerne Fehler und Unvollkommenheiten. Hiermit bietet sich mir die Möglichkeit, jedes Mal etwas anderes und originelles zu drucken. Ich liebe die Fehldrucke, die Arbeit des Unerwünschten. Ich schaffe etwas, und ich möchte, dass meine Idee in das Werk einfließt und dann entsteht oft etwas unvorhergesehenes, was nicht unbedingt von mir vorhergesehen war. Ich mag Symbole, Archetypen, natürliche Dinge, Dinge die eine doppelte Bedeutung haben. Ich komme aus mir selbst heraus, und was gerade in diesem Bild "passiert" ist, ist ungeheuer interessant. Das Nächste ist, wie es der Betrachter mit seinen eigenen Augen interpretiert, das ist eine weitere Dimension, die mir gefällt. Ich sage den Leuten nicht gerne, was auf den Bildern zu sehen ist, sondern lasse sie ihre eigenen Ideen in meine Arbeit projizieren."

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Nach dem Studium an der Kunstschule wandte sich Oja dem Bestattungswesen zu und studierte weiter „Entrepreneurship“ mit dem Schwerpunkt auf der Leitung eines Bestattungsunternehmens. Ihre Hauptmotivation war es, herauszufinden, warum der Tod in der tschechischen Gesellschaft ein so großes Tabu darstellt. Warum das Sterben so entfremdend behandelt wird. Die Hinterbliebenen bestellen beim Bestattungsunternehmen ein inklusiv Paket für den Verstorbenen. Das alles ist ziemlich einheitlich, ein Haufen vorbereiteter Dinge, vor allem, um sich nicht zu sehr mit dem Tod und der Beerdigung als Ritual zu befassen und es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. In diesem Geschäft war sie nicht lange, auch weil sie sehr schnell ein wenig desillusioniert wurde.

Nach dieser Erfahrung lebte sie ein Jahr lang in Spanien, wo sie bemalte Kieselsteine auf der Straße verkaufte, Spanisch lernte und Flüchtlingen bei der Kommunikation mit den Behörden half und im Cruz Roja (Rotes Kreuz) Kunstaktivitäten für deren Kinder leitete. Durch diese Erfahrung fand sie die Sozialarbeit und die Hilfe für Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden sind, erfüllend. Nach ihrer Rückkehr in die Tschechische Republik begann sie als Streetworkerin in der Region Frýdlant zu arbeiten. "Das war eine starke Erfahrung, ich habe viele Menschen in ihren Wohnungen und auf der Straße getroffen. Jetzt beginne ich bei der Stadtverwaltung in Liberec zu arbeiten, wo ich Menschen, die lange Zeit arbeitslos sind, wie z.B. aufgrund von Schulden, dabei helfen werde, in den Arbeitsmarkt zurück zu kommen und ihre Situation langfristig zu stabilisieren."

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Eine sehr besondere Künstlerin, finden Sie nicht auch? Das habe ich Ihnen von Anfang an gesagt. Sie sind herzlichst zur der Ausstellungseröffnung eingeladen. Kommen Sie und lernen die besondere Künstlerin persönlich kennen. Ich sehe Sie dort, freue mich!

PS: Neben dieser Ausstellung hat Oja noch andere Pläne in Zittau. Ab April wird sie an der Volkshochschule in Salzhaus einen zweimonatigen Kurs im Linolschnitt anbieten. Einmal pro Woche können Interessierte in einem zweistündigen Workshop die Technik des Linolschnitts und seine Geschichte kennen lernen und sich selbst im Gestalten, Schneiden und Drucken von Linolschnitten versuchen. Anmelden können sich alle Personen zwischen 9 und 15 Jahren. Weitere Informationen: hier

Haben Ihnen Ojas Arbeiten gefallen? Nehmen Sie über Facebook, oder Instagram Kontakt mit ihr auf, sie kann Ihnen auch gerne ihre Drucke bei Interesse verkaufen.