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Das Glück des Waldes

Das Glück des Waldes

»Die Dreiländerregion ist nicht nur ein ideales Wandergebiet sondern birgt auch allerlei Schätze aus der Natur. Autorin Klaudia Soczomska hat sich auf den Weg gemacht.«

Die Oberlausitzer sind echte Glückspilze – ihre Region ist reich an Wäldern, deswegen muss man keine langen Wege zurücklegen, um Waldbäder zu genießen. „Waldbäder“, das sind keine plätschernden, eiskalten Bäche, sondern damit ist ein metaphorischer Tiefgang in den Wald gemeint; ein Spaziergang, bei dem wir all unsere Sorgen verlieren und uns mit der Natur vereinen können. In Japan, wo der Begriff "Waldbad" (shinkrin yoku) eine lange Tradition hat, wurde es wissenschaftlich bewiesen, dass ein Waldspaziergang den Cortisolspiegel reduziert und somit die Stresshormone. Zudem harmonisiert es die Gehirnaktivität, die die Entspannung begünstigt, senkt den Blutdruck und wirkt antidepressiv. Was soll man aber tun, wenn man im Alltag von einem Betondschungel umgeben ist und keine Zeit hat ins Grüne zu fahren? Man kann auf dem nächstem Spaziergang etwas Fichten-, Kiefer-, Tannen- oder Lärchenharz sammeln und den Wald im Glas einschließen, um ihn immer dabeizuhaben. Das Elixier wirkt auch antibakteriell, regeneriert die Haut, befreit den Atem und hilft beim Einschlafen. Benutzt man es in einer stressigen Situation, beruhigt es und verleiht ein Gefühl von Geborgenheit.

Klaudia Soczomska
© Klaudia Soczomska

Beruhigende Salbe


Zur Herstellung der Harzsalbe braucht man: ein Messer, ein Glas mit einer breiten Öffnung, eine Pfanne, 50 g Harz

200 g Kokosnussöl (deodorisiert) ODER 150 g Sheabutter & 50 g eines geruchsneutralen Öls (z.B. Mandelöl), optional können ätherische Öle verwendet werden. Wichtig ist, dass man beim Sammeln des Harzes die Bäume nicht beschädigt. Die Salbe ist geeignet zum Einreiben oder Inhalieren. Besonders wenn man das Gefühl hat, den Boden unter den Füßen zu verlieren oder man sich den Kontakt zur Natur wünscht. Die reine Salbe, ohne ätherische Öle, kann bei Wunden angewendet werden. Dabei sollte zuvor immer eine Allergieprobe auf einer kleinen Hautfläche gemacht werden..


Fundort Dreiländereck


Wo kann man Harz sammeln? Die potentielle Orte kann man schon von weit her sehen. Das sind alte Nadelbaumwälder, die unter anderem in der Nähe von Hejnice, Świeradów oder Zittau zu finden sind. Das Prinzip lautet – je wilder der Ort, desto kostbarer ist die Pflanzenwelt. Das Harzsammel kann somit ein idealer Grund sein, um die Oberlausitz zu erkunden.

Mit diesem Beitrag beginnen wir eine ReihePflanzen der Oberlausitz", in der wir jeden Monat Naturschätze vorstellen, die leicht in der Euro – Neiße Region zu finden sind und geben dazu auch wertvolle Anwendungsbeispiele.

Für 250 g von der Salbe braucht man 50g Harz (handvoll):

1. Das Harz vorsichtig ins Glas schütten.

2. Vor der Zubereitung der Salbe das Harz mit Spiritus besprühen. 15min warten.

3. Mit dem auserwähltem Öl (bzw. Ölen) auf dem Herd, bei schwacher Hitze und unter regelmäßigen Rühren schmelzen lassen.

4. Eine halbe Stunde abkühlen lassen. Falls das Harz verschmutzt war, bevor es abkühlt, abseihen.

5. Nun kann man ätherische Öle hinzufügen. Unsere Ratschläge: zur Verstärkung des antidepressiven Effekts: Kiefer, Zypresse, Wacholder, Orange. Für das Befreien des Atems: Thymian, Eukalyptus, Rosmarin, Oregano. Wir haben alle diese Öle mit dem Harz und einem flüssigen Öl gemischt und haben so den Wald in die Flasche eingeschlossen.


Klaudia Soczomska
© Klaudia Soczomska
Klaudia Soczomska
© Klaudia Soczomska