Ivana Lomovás Bilder spiegeln die Realität des Betrachters wider, oft mit einem leicht ironischen Kommentar, nicht selten mit einem Gefühl der Dankbarkeit und manchmal mit einer leicht kalten Distanz. Die Kompositionen ihrer Bilder sind Kompositionen unserer eigenen Ansichten - sie sieht, was wir sehen. Und wenn die Malerin schaut, schauen auch wir. Unsere Erfahrung der langen Zugfahrt verschmilzt mit der auf der Leinwand festgehaltenen Erfahrung und wird in eine Art allgemeingültige Erfahrung, eine symbolische Szene, übersetzt. Wir nehmen nicht mehr wahr, ob der Maler mit dem Zug reist oder wir selbst. Die schlummernden Fahrgäste und die vor dem Fenster vorbeiziehende Landschaft werden zu einem Symbol für die Reise selbst. Wir nehmen nicht wahr, ob wir oder der Verwandte des Malers am Fenster stehen - das Fenster wird zum Schnittpunkt unserer gelebten Erfahrungen, zu einem Symbol für die Ausdehnung des Blicks, aber auch zu einem Symbol für Einsamkeit, Konzentration und leichte Melancholie.

Die Bilder von Ivana Lomová sind wie Momente der angehaltenen Zeit. Ihre realistische Malerei dramatisiert die Welt nicht, fügt ihr keine unnötige Romantik oder Sentimentalität hinzu. Ihre Bilder sind genau das, was wir auf den ersten Blick sehen - es sind Bilder der Realität, die die Welt nicht beurteilen oder bekämpfen.