Monika Pirochová: Die Luft, die ich atme
Monika Pirochová: Die Luft, die ich atme
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»Monika Pirochová ist eine schöne und energische Frau aus Raspenava, einer kleinen Stadt am Fuße des Isergebirges in der Region Frýdlant. Am Freitag, dem 16. August, wird sie ihre Ausstellung „The Air I breathe“ in der Kreismusikschule Dreiländereck in Zittau eröffnen. Sie malt schon seit ihrer Kindheit, aber ihren Durchbruch hatte sie während der Covid-Pandemie und nachdem sie den Maler Michal Janovský aus Česká Lípa kennengelernt hatte.«
Du hast vor allem während der Covid-Pandemie angefangen zu malen, erzähl uns mehr…
„Ich war sehr in mich gekehrt, ich war zwischen vier Wänden eingeschlossen, ich hatte einen dreijährigen Sohn und ich hatte das Gefühl, dass ich etwas von mir selbst geben musste. Deshalb habe ich angefangen, auf größeren Leinwänden zu malen. Ich hatte den Drang, neue Techniken zu erforschen, weiter zu gehen und größere Formate zu machen. Interessant ist auch, dass die Bilder, die ich male, wenn ich in einer düsteren Stimmung bin, am Ende die größte Wirkung auf die Menschen haben.“
Bist du also eine Autodidaktin?
„Ja ich bin eine Autodidaktin, ich male, weil es mir Spaß macht, die treibende Kraft für mich ist, dass ich immer nach besseren Ergebnissen strebe, manchmal, um eine Idee auszudrücken, manchmal, um ein Gefühl. Immer mit einem höheren Ziel vor den Augen. Ein bedeutender Durchbruch in meiner Arbeit war die Begegnung mit dem Maler Michal Janovský aus Česká Lípa, der mich in einem Workshop in der Ölmalerei unterrichtete und mich eine Stufe höher brachte. Er ist ein Maler mit einem großen M, der für mich eine wichtige Inspiration geworden ist.“
Du wirst eine Ausstellung in der Kreimusikschule Dreiländereck in Zittau haben. Was wird dort zu sehen sein?
„Die Ausstellung heißt „Die Luft, die ich atme“ und zeigt abstrakte Bilder, in denen ich neue Techniken ausprobiere, eine Kombination aus Acryl und Öl. Einige der Bilder sind auch voller Details. Eines zeigt eine ideale, reine und liebevolle Welt. Ich bereite Bildunterschriften mit Titeln für die Gemälde vor, überlasse es aber gerne dem Betrachter und seiner Vorstellungskraft, welche Bedeutung er in dem Gemälde findet. Die Ausstellung in der Kreismusikschule Dreiländereck ist meine vierte Ausstellung, aber meine erste im Ausland. Ich freue mich sehr auf den neuen Ausstellungsort.“
Ist es möglich auch die Bilder zu kaufen?
„Ja, es ist eine Verkaufsausstellung und ich arbeite auch auf Bestellung.“
Welche Studienfächer hast du vorher studiert?
„Ich habe an der Mittelschule für Textilindustrie in Liberec studiert. Mein Studienfach war eher betriebswirtschaftlich und ingenieurwissenschaftlich, was nicht ganz meinem Geschmack entsprach. Heute bedauere ich, dass ich nicht mehr meinem Herzen gefolgt bin und mich gleich für die künstlerische Richtung entschieden habe. Ich habe auch an der Universität für Wirtschaft studiert, den meine Eltern sind Unternehmer, also bin ich erst mal in ihre Fußstapfen getreten.“
Du wurdest in Raspenava geboren, jetzt hast du und dein Mann ein Haus nicht weit weg von deinem Geburtsort. Wusstest du schon immer, dass dies der Ort ist, an dem du leben willst?
„Als ich aufwuchs, tendierte ich dazu, von hier wegzulaufen. Ich war eine Zeit lang in Prag, ich denke, ich musste damals raus, mich selbst finden und herausfinden, wo ich hingehöre. Aber nach dem College kam ich zurück nach Hause - warum sollte ich die Welt suchen, wenn ich in meinem Heimatland Großes und Wichtiges tun kann? Manchmal muss man weggehen, um herauszufinden, dass es zu Hause am schönsten ist.“
Du blickst aus dem Fenster auf das Panorama des Isergebirges. Was bedeutet dieser Ort und die Region Frýdlant im Allgemeinen für dich?
„Es ist ein Ort, an dem ich mich verstecken kann, an dem ich durch die Natur neue Energie tanken kann, an dem ich kreativ sein kann, an dem ich mich inspirieren lassen kann und an dem ich vor allem ich selbst sein kann.“