Mit viel Engagement – vom Meer bis nach Zittau

Mit viel Engagement – vom Meer bis nach Zittau

Historisches

»Wer aus Zittau hinaus und in Richtung Löbau fahren möchte passiert zumeist den nördlichen Teil unserer Stadt. Tatsächlich bietet Zittau Nord nur wenige beschauliche Ecken. Was aber gleichfalls nicht bedeutet, dass es keine Geschichten zu entdecken gibt. Wir treffen hier Frau Wichert. Sie kam aus Liebe nach Zittau und aus ihren Worten kann man durchaus hören, dass sie sich dadurch auch in unsere kleine Stadt verliebt hat.«

Wir stehen auf einem kleinen Parkplatz an der Verbindungsstraße zwischen Zittau und Löbau und warten auf unsere Gesprächspartnerin.

Für eine Kleinstadt haben wir hier oben eine wirklich „gut“ genutzte Straße. Es scheint, als würde es keine Lücke zwischen den vorbeirauschenden Fahrzeugen geben. Der nasse Asphalt verstärkt dazu noch die Geräusche der abrollenden Reifen und das Wetter lässt sich gut mit Gips vergleichen. Kalt, nass, grau. Der Tag beginnt also eher nicht mit dem Gefühl, welches man haben sollte, wenn man sich Kamera und Mikrofon schnappt und einen interessanten Menschen treffen möchte. Aber, wie es im Leben ebenso ist … manchmal muss etwas ungut anfangen, um dich
dann begeistert zurück zu lassen. Frau Wichert nimmt uns als erstes mit zu „Ihrer“ Elsa. Schon auf dem Weg dahin kann sie uns eine Menge über die Dame erzählen. Wir erfahren wie sie nach Zittau kam, was sie hier gemacht hat und warum sie wieder gehen musste. Es sind nur ein paar hundert Meter bis wir angekommen sind. Sobald wir da sind holt Frau Wichert ihr Tuch und eine Rose aus ihrer Tasche, beugt sich hinunter und putzt das, was von Elsa geblieben ist. Ein Stolperstein erinnert hier, vor dem verfallenen Gebäude an eine ehemalige Einwohnerin Zittaus. Und eine „neue“ Einwohnerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen zu hegen und zu pflegen. Wir unterhalten uns eine Weile. Kommen schnell auf die verfallenen Gebäude und den Leerstand in Zittau zu sprechen. Aber Frau Wichert endet niemals mit einem negativen Wort. Sie hat sich die Sicht von draußen bewahrt, meint sie. Sie findet in den kleinsten Dingen Positives. Über unser Gespräch hinweg erzählt sie uns von all den Dingen, die Sie als Neu-Zittauerin angepackt und unternommen hat. Wie sie ihren Mann kennen gelernt hat und dadurch nach Zittau gekommen ist. Was sie hier lieben gelernt hat und an was sie sich erst gewöhnen musste. Aber seht selbst …

Rozhovor: Franziska Pohl | Produkce: Sven Müller