Hat Richard Wagner mit Samples gearbeitet?

Sicher nicht im Sinne des Verfahrens, das seit den 80er Jahren erst im Hip Hop und der Dance Music, dann in immer mehr populären und avantgardistischen Stilen prägend geworden ist.

Aber Richard Wagner hat seine ganz eigene Technik entwickelt, kompositorisch inhaltliche Bezüge und Verweise zu formulieren: Mit den Leitmotiven schuf er charakteristische kurze Klang-Bausteine, die in einen Musikdramen Subtexte zur Bühnenhandlung formulieren.

Benedikt ter Braak hat für sein Programm „Wagner resampled“ ikonische Leitmotive ausgewählt. Aus dem Tristan-Motiv, dem Walküren-Motiv oder dem Schicksalsmotiv macht er Samples, erkundet ihre Entwicklungs- und Wandlungsfähigkeit und baut ein Konzert-Set für Klavier, Synthesizer und elektronische Zuspielung. Dieses Set hat zwar nicht die Länge einer vierstündigen Wagner-Oper, entwickelt aber eine ähnliche Sogkraft: Auf dem Weg in die Sommernacht wird aus Wagnerschen Leitmotiven Ambient Music und aus dem Musikdrama eine einmalige Klubnacht.

Programm: https://www.kommenundgehen.org...