Gramsci / Suor Angelica

| Gerhart-Hauptmann-Theater...

Gerhart-Hauptmann-Theater...

Opern von Hans-Klaus Jungheinrich und Giovacchino Forzano

GRAMSCI Musik von Cord Meijering URAUFFÜHRUNG
SOUR ANGELICA Musik von Giacomo Puccini

Cord Meijering und Giacomo Puccini stellen uns in ihren Opern Gramsci und Sour Angelica (Schwester Angelica) zwei Charaktere vor, die unterschiedlich auf Extremsituationen reagieren: Während Angelicas Handeln in Puccinis Einakter ganz auf ein transzendentes Dasein gerichtet ist, fällt in Meijerings Oper der Blick Antonio Gramscis nach seiner Verhaftung durch Faschisten auf das reale Leben, dessen Teil er nicht mehr sein darf. Angelica zieht sich nach der Geburt ihres unehelichen Kindes in ein Kloster zurück. Als sie erfährt, dass ihr Sohn verstorben ist, sieht sie die einzige Möglichkeit, ihm nahe zu sein, in einem jenseitigen Leben. Im Gegensatz dazu entwickelt Gramsci in der erzwungenen Isolation Überlegungen zu einer neuen sozialen Gerechtigkeit, die das diesseitige Leben bis heute beeinflussen. So begann der Gründer und Vorsitzende der Kommunistischen Partei Italiens in der Haft mit der Niederschrift philosophischer, soziologischer und politischer Gedanken.

Die Oper Gramsci des niederländischen Komponisten Cord Meijering wird am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau als Uraufführung zu erleben sein. Der Schüler von Hans Werner Henze integriert in seine Komposition Quartette von sardinischen Tenören und schafft so die Verbindung von traditioneller italienischer Volksmusik und der sozialen Herkunft seiner Titelfigur. Ähnlich wie Meijering gelingt auch Puccini in Suor Angelica ein eindrucksvolles musikalisches Psychogramm einer von der Gesellschaft Ausgestoßenen, indem er deren Gefühlswelt zwischen Verzweiflung und Hoffnung musikalisch auszuloten versteht. ‎ ‎
Bühne & Literatur
Aktualisiert am 01.07.24, 06:03 Uhr
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