Es gibt jedoch genug Gründe, von der Autobahn abzufahren und hier anzuhalten. Turnov bietet ein breites Spektrum an kulturellen Veranstaltungen, es gibt eine Kunsthandwerksstraße, ein paar anständige Kneipen, aber heute gehen wir ins Museum. Da Turnov das Tor zum Böhmischen Paradies ist, wundert es uns nicht, woher das Museum seinen Namen hat: Museum des Böhmischen Paradieses. Der Ordnung halber: Böhmisches Paradies ist die Bezeichnung für das Gebiet in der mittleren Region unterhalb des Isergebirges, das sich durch eine hohe Konzentration von Natur- und Geschichtsdenkmälern, aber auch durch eine reiche Handwerkstradition auszeichnet.

Ihr solltet auf keinen Fall die dem tschechischen Granat gewidmete Ausstellung verpassen, einem tiefroten Stein, der in der Schmuckherstellung Verwendung fand, einem Bereich, der sich in dieser Region seit jeher entwickelt hat.
In Turnov befindet sich auch die berühmte „Šperkárna“, eine Schule, in der neue Adepten in dieser Kunst ausgebildet werden.
Im Museum findet ihr allerdings auch eine Ausstellung über andere Steine - Halbedelsteine. Auch diese finden sich in verschiedenen Schmuckstücken wieder, aber sie in ihrer rohen Form zu sehen, ist ebenso faszinierend, wenn der Besucher sich vergegenwärtigt, unter welchen Bedingungen (Druck und Temperatur) unglaubliche Strukturen und Farben entstanden sind, die das menschliche Auge erfreuen.
So werden nicht nur Geologen, die gerne nach Steinen suchen, fündig, sondern auch Damen, die eher die bereits bearbeiteten Steine zu schätzen wissen, mit denen sie ihr Outfit schmücken können, und stellt euch vor, die britische Königin war eine von ihnen.

Da die Handwerkskunst, von der wir hier sprechen, größtenteils nur das braucht, was in der Landschaft zu finden ist, ist es kein Wunder, dass sich an ihrer Bearbeitung schon unsere Vorfahren sowie deren Vorfahren versuchten...

Deshalb gibt es im Museum des Böhmischen Paradieses auch eine bedeutende archäologische Ausstellung.

Wie ist es möglich, dass diese Menschen überlebt haben, wenn sie noch keine Elektrizität hatten, keine moderne Technik kannten und nur Werkzeuge besaßen, deren Zweck wir heute kaum verstehen können, und darüber hinaus in der Lage waren, so schöne und perfekte Dinge herzustellen, die Hunderte von Jahren überlebten?
(Seht euch auch mal an, wie Äxte und Messer im Paläolithikum (Altsteinzeit) hergestellt wurden!)

Das Museum des Böhmischen Paradieses bietet aber auch einen Einblick in die jüngere Vergangenheit.

Das Böhmische Paradies ist ein Touristengebiet, aber auch ein Klettergebiet, und deshalb ist eine Ausstellung dem Klettern gewidmet und erinnert an die Anfänge dieses Sports, und wir müssen betonen, dass sich in diesem Teil des Museums vor allem die Kinder auf ihre Kosten kommen werden, denn die Kletterwände wurden so gebaut, dass sie altersgerecht sind und absolut den Wünschen der Kinder entsprechen!

Ich selbst habe die vergeblichen Bemühungen von Eltern gesehen, junge Kletterer von diesem Ort wegzubringen, der vielleicht ihre zukünftige sportliche Richtung bestimmt...

Es hat sich gelohnt, und wir waren noch nicht einmal im Böhmischen Paradies selbst!