Veranstaltung im Rahmen der Sonderausstellung "Von der Lausche zum Vesuv. Zittau und Italien vom 17. bis 21. Jahrhundert"

Die evangelischen Kirchen in der Oberlausitz sind meist reich mit Bildern ausgestattet. Diese befinden sich vorwiegend am Altar, aber auch an der Kanzel, an den Emporenbrüstungen, Epitaphien, Beichtstühlen oder Taufen. Diese meist gemalten, aber auch in Holz und Stein geschnittenen Bilder, zeigen die Geschichten der Bibel, wobei die Heilsgeschichte des Neuen Testamentes und biblische Personen wie Evangelisten und Apostel deutlich im Vordergrund stehen. Somit beschäftigen sich die meisten der sakralen Bilder mit dem Leben Jesu und dabei vorwiegend mit seiner Leidensgeschichte.

Durch umfangreiche Untersuchungen in den letzten Jahren wird immer deutlicher, dass fast alle diese Bildwerke nicht von den ausführenden Malern oder Bildhauern entworfen wurden. Als Vorlagen für die Gemälde und Reliefs in der Zeit der Spätrenaissance bis zum Barock wurden Druckgraphiken genutzt, die von einer großen Zahl von Malern und Zeichnern entworfen und von Kupferstechern zur Vervielfältigung vorbereitet, gedruckt und verlegt wurden. Unter den Inventoren wie unter den Kupferstechern befanden sich Künstler aus vielen Ländern Europas, so aus den Niederlanden, aus Flandern, der Schweiz, Frankreich und auch aus Italien. Die italienischen Künstler nehmen dabei einen bedeutenden Stellewert ein, denn wie die meisten Maler aus den Ländern nördlich der Alpen hat es auch die Kupferstecher zu Studienreisen und oft längeren Arbeitsaufenthalten nach Italien gezogen. So konnten diese dort die großen und bedeutenden Kunstwerke der italienischen Renaissance in Kupfer stechen. Auf diese Weise gelangte die Malerei in den Kirchen und Palästen von Rom, Venedig, Florenz und vielen weiteren Städten nach Mitteleuropa.

Auch für Zittauer Epitaphien waren italienische Kunstwerke vorbildlich. Diese und andere Kunstwerke der Umgebung werden vorgestellt und Ihre Vorbilder entschlüsselt.