Vortrag: Interniert – verurteilt – untergetaucht. Die sächsische NS-‚Elite‘ und ihr Verbleib nach...

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Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Personenkreis, der in Sachsen vor 1945 über erheblichen politischen und gesellschaftlichen Einfluss verfügt hat. Zunächst geht es um die Spitzen der NSDAP und des Staatsapparates und hier wiederum um die Mitglieder der NSDAP-Gauleitung und der Landes- bzw. Gauregierung. An der Spitze dieser Phalanx stand der NS-Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann, der auch gleichzeitig als „Führer“ der Landesregierung amtierte. Doch sollen auch Spitzenfunktionäre von Wirtschaftsverbänden und solche aus dem Kultur-, Kirchen- und Justizbereich in den Blick genommen werden, ebenso regional bedeutende Partei- und Wirtschaftsfunktionäre, die ein enges bzw. freundschaftliches Verhältnis zu Mutschmann unterhielten und deshalb über besondere Macht verfügten. Im Fokus des Vortrages steht vor allem die Frage, was aus diesem Kreis von bis zu 30 Personen nach 1945 geschehen ist. Wer wurde interniert und womöglich auch verurteilt? Wer musste sich vor einem sowjetischen, deutschen oder westalliierten Gericht verantworten? Und was wurde den Betreffenden konkret vorgeworfen? Wer aus diesem Kreis entzog sich der Verantwortung durch Suizid? Und wer schaffte es unterzutauchen und ein neues Leben in der Bundesrepublik Deutschland zu beginnen?

Der Referent des Abends ist Historiker am Dresdner Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung und außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der TU Dresden. Er forscht seit vielen Jahren zur NS-Geschichte in Sachsen und hat über NS-Täter (wie Mutschmann) häufig veröffentlicht.

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Aktualisiert am 18.03.24, 17:33 Uhr
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