Lípa Musica / Milena Štráfeldová über das Buch Friedrich genannt Bedřich

| Jiráskovo divadlo (Jirásek...

Lípa Musica

Je mehr wir über Smetana erfahren, desto mehr stellen wir fest, dass es immer noch etwas zu entdecken gibt.

Ein Gespräch mit der Schriftstellerin Milena Štráfeldová über ihr neues Buch, das Bedřich Smetana als einen gewöhnlichen Menschen zeigt, mit seinen Stärken – aber auch seinen Schwächen.

Bedřich Smetana – einer der größten Tschechen, der Schöpfer ihrer nationalen Musik, ohne dessen Werke wir uns die tschechische Kultur gar nicht vorstellen können. Dennoch schrieb er seine Jugendtagebücher und Liebesbriefe auf Deutsch und lernte erst weit in seinen Dreißigern, richtig Tschechisch zu sprechen und zu schreiben. Und das ist bei weitem nicht der einzige Umstand, der uns beim Autor von Der verkauften Braut oder Mein Heimatland überraschen kann.

„Ich habe Bedřich Smetanas Musik schon immer geliebt, ich kann nicht zählen, wie oft ich Mein Heimatland gehört habe.“ Allerdings hat mich der Propagandamythos, der um seine Figur aufgebaut wurde, immer etwas gestört. Deshalb habe ich versucht, ihn in meinem Buch zumindest ein wenig zu erinnern. Ich glaube, dass er uns auf diese Weise ein Stück näher sein wird.“

Milena Stráfeldová

Der dokumentarische Roman Friedrich genannt Bedřich beschreibt das dramatische Schicksal des Komponisten, aber auch seine Zeit und die Geschichten der Menschen, die ihn umgaben, liebten und unterstützten oder ihm im Gegenteil den Weg schwer machten. Milena Štráfeldová errichtet ihm kein weiteres Bronzedenkmal, sondern zeigt Smetana als gewöhnlichen Menschen. Ihr Buch ist auch eine Reflexion darüber, warum Smetana wie vielleicht kein anderer Künstler des Landes so oft von der Propaganda instrumentalisiert wurde. Und schließlich stellt es auch ein paar Fragen zu uns selbst, auf die wir noch keine Antworten haben.

Bühne & Literatur
Aktualisiert am 11.09.24, 12:56 Uhr

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