De Nubbern »Pension Schöller«

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Schwank in drei Akten von Carl Laufs /­ Wilhelm Jacoby

Inszenierung des Theaterverein »De Nubbern«

Nicht ohne Grund ist: »Pension Schöller« ein Klassiker unter den Theaterstücken und wir, »De Nubbern«, sind auch nicht die Ersten, die dieses Meisterwerk in eine Mundart adaptiert haben. Ist doch Carl Laufs und Wilhelm Jacobi damit ein Geniestreich gelungen, sowohl von der Geschichte als auch über einen phonetischen Kunstgriff, bis hin zum Wortwitz, der das ganze Stück durchzieht. Ich kenne kein zweites Beispiel, wo ein Sprachfehler so genial und urkomisch über das einfache Tauschen eines Lautes in Szene gesetzt wurde.

Der Psychologe David Rosenhan unternahm von 1968 bis 1972 Untersuchungen zur Zuverlässigkeit von psychiatrischen Diagnosen, bekannt als Rosenhan-Experiment. Die Studie bestand aus zwei Teilen. Im Ersten wurden geistig gesunde Menschen heimlich in psychiatrische Anstalten eingeschleust, um die Reaktionen der Krankenhäuser zu überprüfen. Der zweite Teil verlief genau umgekehrt. Rosenhan gab bekannt, er werde »Pseudopatienten« in einige psychiatrische Anstalten einschleusen, ohne dies jedoch zu tun. Trotzdem haben die dort Beschäftigten geglaubt, Pseudopatienten erkannt zu haben, und keine der Testpersonen, aus der ersten Versuchsreihe, wurde als gesund erkannt.
Wenn nun schon Profis, unter der Vorspielung falscher Tatsachen den gesunden vom kranken Geist nicht unterscheiden kann, so ist es leicht nachvollziehbar, dass das jedem unter uns so ergehen kann. Gehört es doch zum Menschsein dazu, irgendeinen Tick zu haben. Etwas, was Jede und Jeden unter uns am Ende so einmalig macht wie wir sind! Und genau darum dreht es sich in der Handlung dieser Posse in drei Aufzügen.

Wir, die Zuschauer, wissen natürlich, dass niemand in dieser Geschichte »Kuppkrank« ist, was es für uns dann auch so komisch macht.
Wir haben uns für die Bearbeitung der Urfassung von Hugo Wiener entschieden, der das Stück nach Wien adaptierte und noch mehr Wortwitz einfügte. Wir durften es für Sie auf unser Ensemble zuschneiden und in unsere Oberlausitz mit unserer Mundart hohlen. Ihre Lachmuskeln dürfen sich freuen.

Die viele Freude die wir beim inszenieren hatten, wünsche ich Ihnen beim Zuschauen auch!
Ihr Armin Rößler (Regisseur)‎
Bühne & Literatur
Aktualisiert am 30.04.23, 23:35 Uhr
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