In Europa können wir uns nicht vorstellen, dass es eine Aufschrift auf den offiziellen Kfz-Kennzeichen gibt, in Amerika sieht man sie hin und wieder, aber auf der Karibikinsel Bonaire ist man noch einen Schritt weiter gegangen und hat direkt angegeben, für wen die Insel hauptsächlich ist. Auf den Schildern steht "BONAIRE - DIVERS PARADISE", d.h. Bonaire - ein Taucherparadies. Und dieses Schild ist zweifellos wahr, denn nirgendwo sonst auf der Welt habe ich so viel Freiheit beim Tauchen erlebt wie hier. Früher lebte man auf der Insel hauptsächlich von der "Produktion" von Meersalz, heute ist die Insel hauptsächlich auf den Tourismus ausgerichtet, der dank der unberührten Natur sehr erfolgreich ist. Obwohl die Insel buchstäblich in Sichtweite von Venezuela liegt, wird sie eher mit Touristen aus Europa in Verbindung gebracht, da sie ein besonderer Verwaltungsbezirk des Königreichs der Niederlande ist, der seine Wurzeln in der Kolonialgeschichte hat. Da mein Hauptaugenmerk auf der Unterwasserfotografie liegt, werden wir natürlich auch einen Blick unter das Wasser des karibischen Korallenmeeres werfen. Aber wir werden auch den Washington Slagbaai Park besuchen, der ein ganzes Fünftel der Insel einnimmt, um uns die Meersalzproduktion anzusehen, in deren Geschichte Sklaven eine nicht geringe Rolle spielten.


Reisevortrag von Michal Černý.