Der liebe Augustin

| Divadlo Gerharta-Hauptmanna...

Gerhard-Hauptmann-Theater...

Operette von Leo Fall\n\nBuch von Rudolf Bernauer und Ernst Welisch\n\nMit Marx Augustin, dem Dudelsackpfeifer und stadtbekannten Wiener Trunkenbold, der während der Pest Mitte des 17. Jahrhunderts seine Mitbewohner mit Bänkelliedern aufheiterte, hat die Titelfigur in Leo Falls Der liebe Augustin wenig zu tun. Die ihm gewidmete Ballade „Oh, du lieber Augustin“ wird in der Operette denn auch nicht gesungen.

Augustin Hofer, Pianist und seit einem Jahr Klavierlehrer der Prinzessin Helene am Hofe von Thessalien, hat auch ganz andere Probleme als sein volkstümlicher Namensvetter. Das fiktive Fürstentum steht nämlich vor der Pleite. Mit vollen Händen wirft Regent Bogumil die Moneten unter die Leute, obwohl er schon lange nichts mehr in der Kasse hat. Kein Wunder also, wenn schon am Beginn der Operette ein Gerichtsvollzieher lautstark an die Pforte klopft und bald einen „Kuckuck“ nach dem anderen klebt. Unerhört, selbst vor dem Klavier macht der Kerl nicht halt! Seine Gage hat Augustin auch noch nicht bekommen. Zudem ist er mit der Kammerdienertochter Anna verlobt, die von ihm nichts wissen will. Während es zwischen den beiden also ziemlich knirscht, klingt es zwischen Augustin und seiner Schülerin schon ganz ordentlich – und das nicht nur am Klavier. Wie dumm nur, dass ausgerechnet die Prinzessin das Heimatland vor der nahen Pleite retten soll – durch Heirat.

Leo Falls 1912 in Berlin uraufgeführte Operette Der liebe Augustin spielt mit den Konventionen des Operettengenres und ist ein wahres Feuerwerk musikalischer Ideen und intelligenter Pointen. Sie sprüht vor keckem Witz, ist mal anrührend, mal rasend komisch. „Und der Himmel hängt voller Geigen“ oder „Wo steht denn das geschrieben“ waren schon vor 100 Jahren wahre Hits. Eine echte Wiederentdeckung – nicht nur für Operettenfans‎.‎
Pódium a literatura
Aktualizováno dne 25.03.22, 07:16 Hodin
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