
Die Wallenstein-Festspiele in Frýdlant sind wieder da: Schlachten, Feuerwerk und buntes Kinderprogramm
Die Wallenstein-Festspiele in Frýdlant sind wieder da: Schlachten, Feuerwerk und buntes Kinderprogramm
Kultur
»Frýdlant v Čechách ist gerade dabei, sich auf die spektakuläre Wiederkehr ihrer historischen Show vorzubereiten. Vom 16. bis 18. Mai finden hier die traditionellen Wallenstein-Festspiele statt, die alle zwei Jahre zehntausende Besucher anlocken – und dieses Jahr wird keine Ausnahme sein.«
Bürgermeister Dan Ramzer sagt: „Das wohl größte Ereignis sind die beiden Schlachten, die hinter dem Restaurant Rozcestí in Richtung Habartice stattfinden. Des Weiteren gibt es ein großes Militärlager und ein imposantes Feuerwerk, das am Samstag kurz vor 23 Uhr gezündet wird.“
Und das ist noch nicht alles – die Besucher erwarten auch zwei historische Umzüge. „Einer ist ein Fackelzug vom Schloss, der andere beginnt, wenn Seine Durchlaucht Albrecht von Wallenstein aus der Burg kommt. Das ist immer ein großes Spektakel“, schwärmt der Bürgermeister. In diesem Jahr gibt es jedoch eine kleine Änderung: Wegen der Renovierung des Schlosses wird ein Teil des Programms vom Innenhof in den Marstall verlegt. „Zum ersten Mal werden wir nicht im Schlosshof sein, sondern im Marstall. Wir werden sehen, wie die Atmosphäre wird – vielleicht verlieben wir uns ja sie“, hofft Ramzer.

Musik, die die Stadt in Bewegung bringt
Neben Trommeln und Gefechten wird es auch sanfte Klänge sowie harte Gitarrenriffs geben. Musikfans aller Genres kommen auf ihre Kosten – vom slowakischen Sänger Adam Ďurica über das Streichtrio INFLAGRANTI bis hin zur raueren Rammstein-Tribute-Show. „Ich persönlich freue mich auf Celest and Charles – die sind einfach großartig“, sagt Ramzer.
Und wer etwas wirklich Ausgefallenes sucht, sollte sich Selfish Murphy nicht entgehen lassen – eine ungarisch-rumänische Band mit einer guten Portion keltischem Schwung. Als krönender Abschluss tritt am Sonntag um 15:50 Uhr die Big'O'Band aus Liberec gemeinsam mit der Musikschule aus Frýdlant auf. „Über 50 Mitwirkende singen Lieder aus Märchenfilmen, wie zum Beispiel dem tschechischen Klassiker Ať žijí duchové. Das wird richtig stark“, verspricht der Bürgermeister.

Schlachten, Schloss und Kinderarmbänder
Familien mit Kindern können unbesorgt kommen - auch an die Kleinsten wird gedacht. Auf dem Rathausplatz und dem T. G. Masaryk Platz wird ein buntes Kinderprogramm geboten, es gibt Wickel- und Stillmöglichkeiten, und für den Fall, dass ein Kind verloren geht, werden Armbänder verteilt, auf denen Eltern ihre Telefonnummer schreiben können. Darüber hinaus gibt es ein historisches Militärlager, ein Badehaus und ein Lazarett - an authentischem Flair wird es also nicht fehlen.
Im Kostüm kostenlos und ohne Hunde
Die Festspiele haben eine kostenpflichtige Zone im Marstall, am Hauptplatz und auf dem Markt. Der Eintritt kostet 350 CZK und kann auch mit Karte bezahlt werden. Wer jedoch in einem historischen Kostüm kommt, erhält am Samstag und Sonntag freien Eintritt – ebenso Kinder unter 130 cm. Bitte lasst Hunde, Roller und Fahrräder zu Hause.
„Kommt in Kostümen, das ist eine schöne Tradition. In Frýdlant gibt es ganze Familien, die sich verkleiden und gemeinsam feiern. Ich habe auch ein Kostüm und genieße es sehr, auch wenn es zehn Minuten dauert, bis ich drin bin“, lacht Ramzer.
Frýdlant organisiert das Fest selbst – und das mit Freude
Die Wallenstein-Festspiele werden nicht von teuren Agenturen organisiert, sondern von den Einheimischen selbst. „Die städtischen Mitarbeiter beteiligen sich in ihrer Freizeit. Insgesamt arbeiten mehr
als 200 Leute an der Durchführung der Festspiele“, betont der Bürgermeister.
Und was war der Besucherrekord? „30.000 Menschen an zwei Tagen im Jahr 2007 – das war unser erstes Fest.“
Übrigens: Das Fest hat längst internationalen Charakter. „In den letzten fünf bis zehn Jahren freuen wir uns besonders über polnische Touristen. Sie kommen aus Kurorten wie Szklarska Poręba oder Karpacz. Die Polen reisen gern und entdecken neue Orte – und Frýdlant ist dafür ideal. Unser Schloss ist voller historischer Originalausstattung – das Burgmuseum gibt es hier schon seit 1801“, ergänzt Ramzer.
Also – Pulverhörner füllen, Kostüme bügeln und auf nach Frýdlant! Der Kampf um das schönste Erlebnis des Jahres hat begonnen.
