Ausstellung Narrativ 1945
Interpretation / Reinterpretation / Deinterpretation
„Wie erinnern wir uns an das Ende des Krieges? Kommt vorbei und seht selbst.“
Am Donnerstag, dem 8. Mai 2025, um 17 Uhr wird die Ausstellung Narrativ 1945 im Kreuzgang des Heimatmuseums und der Galerie in Česká Lípa feierlich eröffnet. Die Ausstellung bietet eine originelle Perspektive darauf, wie die Ereignisse des Endes des Zweiten Weltkriegs – nicht nur im regionalen, sondern auch im nationalen Kontext – interpretiert wurden und wie sich diese Interpretationen im Laufe der Zeit verändert haben. Kurator der Ausstellung ist der Historiker für neuere Geschichte, Mgr. Tomáš Cidlina.
Die Ausstellung ist nicht nur eine Erinnerung an die Ereignisse im Mai 1945 in unserer Region und in der ehemaligen Tschechoslowakei. Das Hauptziel ist es, zu reflektieren, wie das Phänomen der Befreiung in politischen, künstlerischen und medialen Diskursen sowie im Schulunterricht behandelt wurde.
Besucher können sich auf eine Vielzahl von Zeitdokumenten, Text- und audiovisuellen Elementen sowie auf eine einzigartige scenografische Gestaltung des Ausstellungsraums im Kreuzgang freuen. Anlässlich der Eröffnung wird auch der gleichnamige Essay-Sammelband vorgestellt, der sich thematisch mit dem Jahr 1945 und seiner Bedeutung in der tschechischen Geschichte beschäftigt. Die Autoren der Essays sind bedeutende tschechische und ausländische Historiker, Archivare, Kunsthistoriker, Film- und Literaturwissenschaftler sowie Philosophen.
Die Ausstellung ist in einer tschechisch-deutschen Sprachversion gestaltet, um auch Besucher aus der nahegelegenen Grenzregion anzusprechen und beiden Sprachgruppen eine gleichwertige Erfahrung zu bieten. Während der Laufzeit werden zahlreiche Begleitveranstaltungen stattfinden, darunter kommentierte Führungen, tschechisch-deutschsprachige Exkursionen zu Orten, die mit den Ereignissen des Kriegsendes und den ersten Monaten des Friedens verbunden sind, Konzerte und der beliebte Podcast „Geschichte umschreiben“.
Das erste Konzert im Rahmen des Begleitprogramms, das Musikprojekt „Heimatcore“, findet bereits am zweiten Tag nach der Eröffnung, also am Freitag, dem 9. Mai, in der Kirche Mistra Jana Husa in Česká Lípa im Rahmen des Česká Lípa Kammerzyklus statt.
Ein bedeutendes Gedenken wird auch der tschechisch-deutsche Tag am 15. Juni sein, der zum 80. Jahrestag der sogenannten "wilden Vertreibung“ aus Česká Lípa veranstaltet wird. Diese Gedenkveranstaltung, die seit 2019 sowohl von Einheimischen als auch von deutschen Landsleuten besucht wird, wird in diesem Jahr durch ein Konzert des Zitherspielers Michal Müller aus Varnsdorf bereichert, der in seiner Musik die kulturelle Landschaft Nordböhmens reflektiert.
Wir freuen uns, dass die persönliche Schirmherrschaft für die Ausstellung der Landrat der Liberecer Region, Martin Půta, übernommen hat, und schätzen die finanzielle Unterstützung des Liberecer Region sehr. Die Sprachversion der Ausstellung und des Begleitprogramms wurde durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Verein Hillersche Villa - Soziokultur im Dreiländereck sowie durch eine Förderung aus dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds ermöglicht, der auch die Veröffentlichung des Sammelbands „Narrativ 1945“ unterstützt hat. Vielen Dank auch an die Spende der Gesellschaft ČEPS, die den Erwerb eines Teils der audiovisuellen Technik für die Ausstellung ermöglichte.
Mit der Ausstellung und den genannten Aktivitäten wollen wir eine gemeinsame Diskussion über die ergreifende Geschichte erreichen und gleichzeitig die Vernetzung von Einzelpersonen und Interessengruppen von beiden Seiten der Grenze initiieren, und wir glauben, dass diese Aktivitäten auch in Zukunft fortgesetzt werden.
Kommt und erschließt wichtige Themen der Vergangenheit und Gegenwart. Wir freuen uns auf euch!
"Wir ändern die Vergangenheit nicht, aber wir können sie besser verstehen."
Ausstellungszeitraum: 09.05.2025 – 28.10.2025
Ausstellungseröffnung: 8. Mai 2025, 17 Uhr (wird ins Deutsche übersetzt)
